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Verdi Requiem 25

Die ADA, Academia Didactica Athesina, ist 2017 ins Leben gerufen worden, um Lehrpersonen und Lehrerausbildnern aus Deutschland, Österreich, Südtirol und Italien die Möglichkeit zu bieten das didaktische System, speziell im Fach Latein (z. T. auch in Griechisch), des jeweils benachbarten Landes genauer kennen zu lernen. Der Sitz der „ADA“ in Bozen erlaubt ein leichteres Überwinden der sprachlichen Barrieren, weil Südtirol mit der Zweisprachigkeit eine Brücke zwischen den beiden Ländern bilden kann. 

Seit dem letzten Jahr ist auch das Liceo Prati in Trient als zweiter Partner des Klassischen Gymnasiums „Walther von der Vogelweide“ als federführende Organisation der ADA dabei. Abwechselnd werden einmal pro Jahr in Bozen bzw. in Trient Kongresse organisiert, bei denen sich Vertreter*innen der genannten Länder zu bestimmten Themen austauschen.

2025 wurde für die ADA am Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ das Thema „Kulturwissenschaften und Latein & Griechisch: zentrale Beiträge für Bildung heute“ ausgewählt. Die beteiligten Referenten und Zuhörer*innen widmeten sich der Frage, wie Latein und Griechisch als grundlegende Fächer für bestimmte Arbeitsbereiche und weitere universitäre Studien – mit ihren ganz eigenen Zugängen v. a. auch im Kulturbereich - bewusst gemacht werden können. Dazu gab es nach einer ausführlichen Einführung in den Begriff viele konkrete und spannende Beispiele für Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht. Es ging um die Fächer Latein und Griechisch und ihre Einordnung in die Bildungswelt heute, es ging um ein gemeinsames Nachdenken darüber, wie weit unsere Arbeit auch nach außen hin nachvollziehbar promotet werden kann. Im geisteswissenschaftlichen Bereich wird tagtäglich „geforscht“ – in anderer Form als in den Naturwissenschaften (auch das muss betont werden), das gilt es in unserer aktuellen MINT-Welt deutlicher als bisher zu machen und im Detail zu klären. Dazu waren wieder Fachleute aus dem italienisch- und deutschsprachigen Raum eingeladen, die sich - auch aus unterschiedlichen Perspektiven - dem Thema annäherten.

Im Folgenden eine Übersicht über das Programm:

Termin: Samstag, 29. März 2025 

Referenten

Martina Adami (Bozen) Begrüßung und Einführung 

Peter Glatz (Linz) Abenteuer Latein - Faszination Archäologie. Von der Schule ins Museum – eine pädagogische Win-Win-Situation

Anna Christoph (Bozen) „Bellum iustum“ in der europäischen Ideengeschichte - zerlegt, entlarvt, entmachtet. Dekonstruktion von Schlagwörtern als Aufgabe des Lateinunterrichts 

Pietro Nicodemo Fiorini (Verona) De humani corporis (ac mentis) fabrica: un approccio STEM allo studio della lingua latina attraverso i trattati di medicina del Cinquecento 

Jörg Freydank (Meißen/ Sachsen) Wieso das Epithalamium für Albert von Sachsen faszinierend sein kann. Die Besondere Lernleistung in den klassischen Sprachen als Beispiel für eigenständige Forschungsaufgaben für Schüler

Emanuele Lelli (Roma) Antropologia, folklore e scuola 

Matthias Korn (Leipzig) Rezeption von antiken Stoffen und Motiven im Bereich der bildenden Kunst (Baukunst, Malerei, Skulptur) bis zur Neuzeit. Didaktische Überlegungen zur Kulturforschung durch Schüler*innen als Aufgabe der Schule 

Rainer Weissengruber (Linz) Abenteuer Museum – Kulturgeschichte im Labor

Die Tagung klang aus mit weiteren gemeinsamen Gesprächen und Diskussionen beim Abendessen und konnte mit dem Besuch von Verdis „Requiem“ in der Grieser Stiftskirche (bei dem ebenfalls das Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ mit beteiligt war) eindrucksvoll abgeschlossen werden.