Bild
Misatango

Die Misa a Buenos Aires, auch als Misatango oder Misa Tango bekannt, hat sich einmal mehr als hochinteressant erwiesen.

Es handelt sich dabei um eine Messvertonung des argentinischen Komponisten Martín Palmeri (*1965) im Stil des Tango Nuevo. Die Messe wurde zwischen 1995 und 1996 komponiert, Palmeri wollte in dem Werk zwei nicht unbedingt zusammengehörige Elemente miteinander verbinden. Die vom Konservatorium Bozen in Zusammenarbeit mit dem Liceo Pascoli und dem Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ (Landesschwerpunkt Musik“) erarbeitete Aufführung betont das auch sehr stark im Titel: „America tra sacro e profano. Amerika zwischen dem Heiligen und dem Profanen“. 

Das von Prof. Emir Saul organisierte Veranstaltungswochenende vom 27. - 29. September brachte die Misa Buenos Aires gemeinsam mit zwei weiteren Werken von Philip Glass „Symhony for 8“ und von Astor Piazzolla „Las cuatro estaciones porteňas“, welche durch das Cellooktett des Konservatoriums Bozen vorgetragen wurden, zur Aufführung: am Freitag im Konservatorium Bozen und am Sonntag in der Pfarrkirche von Salurn. Dazwischen stand am Samstag ein Bildungskonzert zur Entstehung und Entwicklung des Tangos.

Palmeri hat einmal betont, er möchte den Tango über das Instrument des Chors interpretieren, gerade weil ihm der Chor so weit weg von den Möglichkeiten des Tangos schien. Deshalb versuchte er, Rhythmen und melodische Figuren des Tangos über die Instrumente (Streicher, (Klavier), Bandoneon) deutlich zu machen und den Chor auf den „Messgesang“ (liturgische Abfolge und lateinische Sprache) einzuschwören.

Herausgekommen ist ein Werk, das man sich nicht nur einmal anhören sollte - absolut gelungen auch in der inzwischen bewährten Zusammenarbeit zwischen den drei Partnern Konservatorium Bozen, Liceo Pascoli und Gymnasium „Walther von der Vogelweide“. Sara Sgarbossa (Mezzosopran, Landesschwerpunkt Musik, Gymnasium „Walther von der Vogelweide“) war eine wunderbare, absolut geglückte Wahl für die Solostellen – Emir Saul dirigierte mit großer Empathie und extremem Feingefühl.

 

(ma)