Liebe Schüler*innen, liebe Eltern,
Vieles ist seit dem letzten Info passiert, die Welt scheint sich nach den eher eingefrorenen Covidzeiten wieder sehr zu beschleunigen.
Ob das in dieser Form gut ist oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter vertiefen.
Ich möchte hier einige grundlegende Gedanken zu unserer Schulentwicklung nach Covid und zu zentralen Zukunftsperspektiven weitergeben, auch deshalb, weil in letzter Zeit sehr, sehr viele Missverständnisse und Anklagen durch unsere Schulgänge spuken
V.a. Veränderungen in der Organisation der Lehrfahrten können von Einzelnen nur sehr schwer akzeptiert werden.
Unser grundsätzliches Konzept der Lehrfahrten wird auch nach Covid weitergeführt: Es dürfen die zweiten, die dritten oder vierten sowie die fünften Klassen fahren.
Die Lehrfahrt für die zweiten Klassen führt grundsätzlich in den italienischen Raum, es geht um die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturgütern (mit unterschiedlichen Schwerpunkten je nach Fachrichtung) sowie um die Stärkung der Klassengemeinschaft. Die Fahrt in der 3. oder 4. Klasse ist fachrichtungsspezifisch: Für das Kunstgymnasium wird weiterhin eine Werkstattwoche sowie in der 4. und 5. Klasse eine ein- bis zweitägige Fahrt zu den Biennalen in Venedig organisiert, für das Klassische Gymnasium eine Griechenlandfahrt. Für den Landesschwerpunkt Musik und für das Sprachengymnasium sind wir dabei, Veränderungen anzudenken, die sich aus Erfahrungswerten der letzten Zeit ergeben: Reine Sprachreisen sind so immens teuer geworden, dass sie vielen Familien fast nicht mehr zumutbar sind. Hier gilt für uns das Prinzip der Solidarität. Gruppenflugreisen zu organisieren stellt ein weiteres großes Hindernis dar (im Sprachengymnasium muss jede Fahrt mal vier multipliziert werden). Die Zusammenarbeit mit den Sprachschulen ist für die Schüler*innen des Sprachengymnasiums auf ihrem Sprachlevel wenig effizient. Und ich habe mit Beginn der Covidepidemie eine so schlechte Erfahrung mit unseren Partnersprachschulen in Irland, Frankreich und Spanien sowie mit einzelnen Reisebüros gemacht, dass ich die finanzielle Verantwortung für diese Großveranstaltungen nicht mehr übernehmen kann und übernehmen möchte. Wir sind dabei, neue Formen von „Sprachaustauschen“ zu finden – es wird auch wieder „Fahrten“ geben, nur eben anders gedacht und organisiert. Dazu kommt, dass wir den Landesschwerpunkt Musik neu positionieren möchten und die fachrichtungsspezifische Lehrfahrt stärker auf den Bereich der Musik konzentrieren möchten.
Dies vorausgeschickt, gilt leider heuer für einige Klassen, dass nicht alles wie erwartet weiterlaufen kann, weil wir noch einiges aus Coronazeiten aufzuholen haben und die Begleitgelder für die Lehrpersonen nicht für alles ausreichen. Auch die Maturareisen müssen aus dem letztgenannten Grund etwas eingeschränkt werden: 4 Tage und keine Flugreise. Das hat mit der Kostenexplosion zu tun, aber auch mit einem zweiten Gedanken, der unseren Schüler*innen manchmal sehr wichtig zu sein scheint, aber dann, wenn es sie selbst betrifft, gerne ganz schnell vergessen wird: Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Wir als Schule möchten Flugreisen auf die Bedürfnisse der 3. und 4. Klassen beschränken, für die 5. Klassen gilt wieder, dass die Maturareise einen schönen gemeinsamen Schulabschluss darstellen soll, bei dem nicht „höher, schneller, weiter“ das angestrebte Ziel ist, sondern eine angenehme Zeit miteinander, in einer Gemeinschaft, die lange aufgebaut wurde und die in diesem Zusammenhang noch einmal gepflegt werden sollte.
Die Landesregierung wird in diesem Zusammenhang in Kürze weitere klare Regeln zur Reiseorganisation auf Schulebene herausgeben.
Ich möchte hier an etwas Anderes appellieren und Sie fragen: Weshalb möchten Sie als Eltern oder ihr als Schüler*innen diese Fahrten? Aus Prestigegründen? Weil es ein gesellschaftliches Ranking gibt, wer am weitesten fährt? Mich hat eines sehr berührt: Als wir verschiedene (zugegebenermaßen schlichtere) Sprachprojekttage für die heurigen 4. Klassen Sprachengymnasium vorgeschlagen haben, meinte eine Schülerin: Was soll ich 3 Tage mit meinen Mitschülern an diesem Ort? Was tun wir denn da? Wenn ich nichts besichtigen darf? Benötigen wir inzwischen so sehr diese äußeren Ablenkungen, weil wir miteinander nichts mehr anzufangen wissen? Vielleicht sollten wir uns in diesem und im nächsten Jahr gemeinsam auch darauf verständigen.
Inzwischen geht unsere bewährte Arbeit weiter:
Teil 1 des fächerübergreifenden Unterrichts Ende November (mit einer starken Konzentration auf die Anliegen der gesellschaftlichen Bildung) ist von Lehrer- und Schülerseite sehr positiv aufgenommen worden.
Wir arbeiten intensiv an zwei Hauptanliegen in diesem Schuljahr weiter: am sprachsensiblen Unterricht (mit einer Reihe verschiedener Fortbildungsmöglichkeiten v.a. für Sachfachlehrer*innen) und am großen Thema „Bewerten und ergänzende/alternative Bewertungsformen“ mit intensiven Diskussionen in den Teilplena und der Planung weiterer Schritte, auch schon für das nächste Schuljahr.
Und die den Regelunterricht ergänzenden Angebote wurden in den letzten Wochen auch sehr, sehr intensiv und gerne genutzt: Erasmusplusprojekt „(V)erkannte Vielfalt“– Treffen in München für das Klassische Gymnasium; Fahrt zur Biennale und FAI-Projekt für das Kunstgymnasium, intensive Proben- und Vorbereitungstätigkeit für kleine Mittagskonzerte (eine neue Idee), den musikalischen Adventskalender, die Weihnachtskonzerte sowie für die schulinterne besinnliche Weihnachtsfeier (Landesschwerpunkt Musik), verstärkte Weiterarbeit am MUT-Projekt für das Sprachengymnasium sowie Vorbereitung auf Sprachzertifizierungen für die gesamte Schule, die Vorbereitung auf die Debating Competition „WordGames“ ebenfalls für die gesamte Schule, Laborführungen und -versuche für Grundschüler*innen, erarbeitet von unseren Schüler*innen, verschiedene Angebote im Bereich Wirtschaft und politische Bildung mit Partnern von außen, das Rendezvous mit dem Traumberuf für unsere 4. Klassen, die Schülerzeitung Kultu(h)r, eine weitere Veröffentlichung in unserer Schriftenreihe Δωρεά, die Teilnahme an der Mathematikolympiade und der intensive Austausch mit anderen Schulen im europäischen Raum sowie viele, viele Angebote der Schulbibliothek.
Ich möchte Sie noch ganz herzlich zu unserem Advents- und Weihnachtskonzert (am 13. und 22. Dezember) einladen, wünsche Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!
Dir. Martina Adami