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Muri Gries

Das diesjährige Denkmal, dass im Rahmen der Fai-Tage (Fondo Ambiente italiano) im Oktober/November präsentiert wurde, ist unseren SchülerInnen zwar vertraut, barg aber sehenswerte Kunstschätze, die normalerweise nicht leicht zugänglich sind. Das Kloster Muri- Gries ist ein Kleinod mit viel Geschichte, das einige Schülerinnen der 4Bk und 4Ak intensiv erkundet haben, um es dann während des Projekts unseren Schulklassen vor Ort vorzustellen. Mit Bravour haben sich Franziska Tribus, Nina Bergmeister, Sybille Saltuari, Marie Merler, Lara Zaininotto, Elisa Laforgia, Alissa Kompatscher und Zahira Kiass als „Apprendisti ciceroni“ ausgezeichnet.

Das Fai fördert diese Art von Kulturvermittlung gezielt, um jungen Schülern Sinn für Denkmalpflege zu vermitteln und sie für das Berufsbild des Kunstführers zu interessieren. Eine Aufgabe, die während des Schulalltags nicht leicht zu bewältigen ist. Im Vorfeld haben wir (Prof. Sagmeister und Prof. Ogrizek) die Schülerinnen mit den Inhalten vertraut gemacht, sie gecoacht und das Objekt besichtigt. Eigenständig haben sie sich ihren Parcours zurechtgelegt und dann vor Ort präsentiert. Die Klosteranlage, die vorerst eine Burg mit Bergfried war, ist dem Hl. Augustinus geweiht. Bis Anfang des 19.Jh. waren dort Augustinermönche untergebracht, die auch den Weinbau betrieben haben. Die Benediktinermönche sind erst Mitte des 19.Jh. von Muri in der Schweiz nach Gries übersiedelt. Heute leben nur noch acht Mönche im Kloster, unter ihnen Pater Beda, der uns sehr geduldig und mit Interesse Tür und Tor geöffnet hat, um uns unter anderem Einblick in die prunkvolle Prälatenstube zu geben, ein Kunststück mit wertvollen Holzvertäfelungen und einem einmaligen Kachelofen, sowie dem „Schwizerstübli“, wo naive Malereien an den Wänden ein Panorama des Herkunftsortes der Mönche in der Schweiz rund um den Zugersee bieten. Sehenswert waren auch die Entwürfe Martin Knollers im Kapitelsaal, deren Originale die Schülerinnen in der Stiftskirche eingehend erläutert haben. Ein weiteres Highlight waren die kleinen Balkonoratorien, die einen ganz besonderen Blick in die prachtvolle, barocke Augustinerkirche bieten.

Trotz der Kälte vor Ort und dem großen Andrang haben sich unsere Schülerinnen mit Fleiß, Interesse und Mut ausgezeichnet. Auch der Austausch mit anderen Schülern aus dem Carducci war eine interessante Begegnung. Vor allem sind sie auch flexibel mit Änderungen umgegangen, die solch ein Projekt mit sich bringt und haben es alle als wertvolle Erfahrung angesehen.

Pia Ogrizek