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Tatort 5bs

Eine Leiche, Glasscherben, ein Seil, ein Messer und Blutspuren. Das fanden die Schüler/innen am 15.02.23 im Foyer der Schule vor. Zum Glück war der Tatort bereits gesichert worden und schon kurz nach Unterrichtsbeginn begannen die Forensik-Teams der Klasse 5bS mit der Aufnahme der Spuren. Mit Tupfern sammelten sie Blutspuren und lösten sie in einem geeigneten Lösungsmittel. Dann begaben sie sich in ihre Klasse, die inzwischen in ein forensisches Labor umgewandelt worden war.

Mittels PCR vervielfältigten sie die DNA-Proben, mit Restriktionsenzymen zerschnitten sie die DNA in Fragmente, in denen sie nach repetitiven Basensequenzen („short tandem repeats“) suchten. Schließlich wurden die Fragmente der verschiedenen DNA-Proben durch Gelelektrophorese voneinander getrennt und so die DNA-Spuren vergleichbar gemacht. Anfangs arbeiteten die Teams „nur“ theoretisch, mit Papier und Bleistift; die Gelelektrophorese konnten sie aber tatsächlich durchführen. Alle Teams waren sich sowohl beim theoretisch simulierten Fall als auch bei der Gelelektrophorese einig, was die „Täterschaft“ angeht. Das fächerübergreifende (Mathematik-Naturwissenschaften) Projekt sah zudem eine Auseinandersetzung mit der historischen Entwicklung des genetischen Fingerabdruckes und möglichen Schwierigkeiten im Zuge seiner Erstellung vor. Anhand von Fallbeispielen diskutierten die Schüler/innen, ob ein genetischer Fingerabdruck genügt, einen Menschen als Täter zu verurteilen und wovon die Aussagekraft eines genetischen Fingerabdruckes abhängt.

Sie erfuhren, dass Überlegungen aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung eine große Rolle spielen und dass man die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Person, die zufällig aus einer bestimmten Menge ausgewählt wurde, das DNA-Profil mit jenem der Spur am Tatort bzw. des Verdächtigen übereinstimmt, berechnen kann. Doch auch diese messbare Größe hilft nur bedingt, einen Verdächtigen schuldig zu sprechen: Das Ergebnis einer DNA-Analyse wird nur als Indiz gewertet, das richtig interpretiert und durch weitere ergänzt werden muss.

Abgesehen von den fachlichen Kompetenzen in den Fächern Naturwissenschaften und Mathematik mussten die Jugendlichen auch Teamgeist an den Tag legen und wurden zum kritischen Denken und Kombinieren angeregt.

Der Tatort wurde noch am selben Tag gereinigt und der Fall gelöst. Dem Schulalltag stand damit nichts mehr im Wege.