Liebe Schüler*innen, liebe Eltern,
ich muss auch dieses Info leider und schon wieder mit Hinweisen auf Corona beginnen. Aber es lässt sich nicht leugnen, es lässt sich nicht ausschalten, es lässt sich nicht verdrängen, unser aktuelles Leben, unsere aktuelle Arbeit ist von Corona geprägt.
Schüler-, Eltern- und Lehrermeinungen zum aktuellen Geschehen, v.a. aber zur Frage, wie sehr wir uns um den Präsenz-unterricht bemühen sollen, sind inzwischen ziemlich differenziert.
Während wir wahrscheinlich zu über 90 % der Meinung sind, dass wir den Präsenzunterricht so schnell wie möglich zurückhaben möchten, ist der Zeitpunkt dieser Umsetzung umstritten.
Viele Schüler*innen haben sich dafür ausgesprochen, lieber einen klar organisierten Fernunterricht zu haben als ein dauerndes Hin und Her zwischen reinem Fernunterricht, gemischtem Fernunterricht, etwas gelockertem Fernunterricht und erneutem kompletten Lockdown.
Der Entscheidungsspielraum der Schulen ist im Moment leider äußerst gering. Obwohl das Infektionsgeschehen an unserer Schule ziemlich eingedämmt war, dank der Mit- und Zuarbeit aller (Schüler*innen, Familien, Lehrpersonen, Sekretariat, Reinigungspersonal), sind wir trotzdem von politischen Entscheidungen abhängig, welche alle Schulen betreffen müssen, von Entscheidungen, die zuweilen sehr wechselhaft und öfters extrem kurzfristig getroffen werden.
Wir scheinen alle im Wartemodus und versuchen, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. Und auch wenn unser Konzept für den Fernunterricht den Präsenzunterricht nie ersetzen kann, so steht doch ein klares Konzept dahinter:
- Der Fernunterricht kann nicht gleich wie der Präsenzunterricht aufgebaut werden: 6 aufeinanderfolgende Stunden am Computer sind niemandem zumutbar.
- Deshalb muss der Unterricht anders gestaltet werden: aus einer Mischung zwischen klaren Informationen und Inputs, einem Kurzaustausch auf Klassenebene und Einzelarbeitsphasen, welche die Inputs eigenständig vertiefen und das nächste Treffen vorbereiten sollen, eine etwas andere Unterrichtsgestaltung als gewohnt.
- Hausaufgabenhilfen und Einzelbetreuung durch Lehrpersonen des Klassenrats erfolgen digital, auf Anfrage des Schülers/ der Schülerin. Lerncoaching konnte und kann immer direkt an der Schule in Präsenz stattfinden.
Unser größtes aktuelles Problem auch für die momentan längeren Arbeitsphasen im Fernunterricht sind Schüler*innen, die sich nicht mit Kamera einloggen, die sich ganz gerne und bewusst im „Unterricht“ verstecken und v. a. sich immer dann mit fehlenden Internetverbindungen entschuldigen, wenn sie etwas gefragt werden sollen. Wertvolle Möglichkeiten des gemeinsamen Austausches gehen hier verloren, es ist aber auch sehr viel Zeitverlust – ganz schlecht für die momentan reduzierten gemeinsamen Arbeitsphasen.
Trotzdem: Ich nehme noch immer ganz viel Bereitschaft zum Ideenaustausch und zur Zusammenarbeit wahr und dafür möchte ich mich bei Schüler*innen und Lehrpersonen ganz, ganz herzlich bedanken.
Was bleibt, ist ein kleiner Rück- und ein Ausblick auf die verbleibenden Wochen des Schuljahres:
Wir haben seit Jänner versucht, die Zusammenarbeit mit Experten von außen, etwas, was unsere Schule seit jeher charakterisiert, nicht ganz abreißen zu lassen und versucht neue Wege der Zusammenarbeit zu finden, die von unseren bewährten Partnern mit viel Engagement und Geschick aufgenommen wurde.
Webinare mit der EURAC zu den Themen „Tourismus in Südtirol. Ein Einblick in Wirtschaftswelten“ (für die 5. Klassen) und „Klimawandel – was passiert in Südtirol (für die 4. Klassen) sind sehr gut gelungen genauso wie Angebote in der Projektwoche (in Zusammenarbeit mit Journalisten und dem Unternehmerverband sowie für ECDL), einige Lehrpersonen haben auch für den fächerübergreifenden Unterricht die Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband und Experten von außen aus dem Kulturbereich gesucht. Ich halte das für extrem wichtig, gerade in dieser Zeit, und möchte mich noch einmal bei allen ganz herzlich für diese Initiativen bedanken.
Wie gehts weiter: mit Lehrausgängen, -ausflügen, Fahrten, Ausstellungen, Konzerten, Theater, Poetry Slam – Angeboten, die für unsere Schule ebenfalls immer ganz wesentlich waren? Wir möchten ermöglichen, was wir ermöglichen können – eventuell auch in veränderter Form. Unsere Kreativität, unser Potential, unser positives Denken lassen wir uns durch das Virus nicht nehmen!
Ganz herzlichen Dank, Frohe Ostern und auch weiterhin alles, alles Gute!
Dir. Martina Adami